Breadcrumbs

 

H 1 Gas entweicht

Einsatzort Details

Korbach, Pyritzer Straße
Datum 17.08.2015
Alarmierungszeit 13:03 Uhr
Einsatzende 14:30 Uhr
Einsatzdauer 1 Std. 27 Min.
Alarmierungsart Funkmeldeempfänger (FME)
Einsatzleiter Friedhelm Schmidt (SBI Korbach)
eingesetzte Kräfte

Rettungshubschrauber
    Polizei
      Notarzt
        Rettungsdienst
          Feuerwehr Korbach

          Einsatzbericht

          25 Menschen haben am Montagmittag in einer Einrichtung der Lebenshilfe Dämpfe von Natronlauge eingeatmet. Eine Frau wurde dadurch so schwer verletzt, dass sie mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen werden musste. Die Feuerwehr und ein Großaufgebot des Rettungsdienstes waren im Einsatz. Die Gründe für das Unglück sind noch ungeklärt.

          Wie Stadtbrandinspektor Friedhelm Schmidt an der Einsatzstelle in der Pyritzer Straße erklärte, waren etwa 20 Menschen mit Behinderungen und vier Betreuer gerade zum Mittagessen in einem Speiseraum zusammengekommen. Dort befinden sich Theken, in denen das Essen üblicherweise mit erwärmten Wasser heiß gehalten wird. In der Einrichtung wird dazu laut Schmidt destilliertes Wasser verwendet, was von einer Firma in Kanistern angeliefert wird. Aus bislang noch ungeklärten Gründen befand sich nach Angaben des Einsatzleiters in einer der Kanister zehnprozentige Natronlauge.

          Eine Mitarbeiterin goss diese Natronlauge am Mittag in die Behälter, in die üblicherweise das Wasser eingefüllt wird. Dabei setzten sich in dem Raum Dämpfe frei. Die Frau, die die Chemikalie umgefüllt hatte, atmete die aufsteigenden Dämpfe ein und wurde so schwer verletzt, dass der Korbacher Notarzt einen Rettungshubschrauber anforderte. Für 20 weitere Menschen mit Behinderungen und vier Betreuer forderte die Leitstelle insgesamt sieben Rettungswagen an. Außerdem eilten der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, Jürgen Dezius, und der Leitende Notarzt Dr. Rudi Alexi zur Einsatzstelle.

          Die 24 Betroffenen wurden in eine andere Lebenshilfe-Einrichtung gebracht, wo sie untersucht wurden. Dorthin entsandte die Leitstelle auch eine DRK-Schnelleinsatzgruppe zur Betreuung. Ob und wie viele der Betroffenen noch ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen, stand zunächst nicht fest und sollte noch entschieden werden, erklärten Dezius und Alexi.

          Die Korbacher Feuerwehr unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Friedhelm Schmidt und Stellvertreter Carsten Vahland war mit 24 Einsatzkräften vor Ort. Unter Atemschutz gingen die Brandschützer in das Gebäude vor, verschlossen die betroffenen Behälter und brachten diese ebenso wie die Theke ins Freie. Dort reinigten die Feuerwehrleute die betroffenen Behältnisse. Die Räumlichkeiten belüfteten die Freiwilligen mit Hochdrucklüftern so lange, bis keinerlei Rückstände der Natronlauge mehr messbar waren.

          Die Polizei nahm die Ermittlungen an der Einsatzstelle auf und stellte die Kanister und anderen Behältnisse für weitere Untersuchungen sicher. Die Ermittlungen sollen klären, wie die Natronlauge in den Kanister gelangen konnte, in dem normalerweise Wasser gelagert wird.

           

          Text: 112-Magazin